Trauer und Fassungslosigkeit über den Tod von Susanna F.

Nancy Faeser, die innenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, hat nach dem Mord an Susanna F. zu politischer Besonnenheit aufgerufen. Sie sagte am Freitag in Wiesbaden: „Diese widerwärtige Gewalttat schockiert uns alle. Wir trauern mit der Familie von Susanna, die einen grauenvollen, kaum zu ertragenden Schmerz fühlt. Und ich verstehe jeden, der außer Trauer auch Wut über das Geschehene und auf den Täter empfindet. Dennoch müssen diejenigen, die Verantwortung für unsere Gemeinwesen tragen, überlegt und sachlich handeln. Anstand und Respekt gebieten es, den erschütternden Tod dieses jungen Mädchens nicht für populistische Parolen und Aktionen auszunutzen.“

Faeser stellte fest, dass über die Hintergründe der Tat und darüber, wie die beteiligten Behörden mit dem mutmaßlichen Täter verfahren seien, noch zu wenig bekannt sei. „Das alles muss nun aufgeklärt werden. Grundsätzlich halte ich es aber für richtig, dass Polizei und Justiz beherzter agieren, wenn jemand auffällig wird. Die Schwelle für das Eingreifen darf nicht zu hoch liegen, insbesondere wenn es um Gewalttaten gegen andere Menschen geht. Und damit meine ich ausdrücklich alle Tatverdächtigen, unabhängig von ihrer Nationalität“, so Nancy Faeser.

Die SPD-Innenexpertin betonte die Erwartung an den hessischen Innenminister Beuth (CDU) und an Bundesinnenminister Seehofer (CSU), rückhaltlos zu berichten, welche Erkenntnisse die Sicherheits- und die Ausländerbehörden über den mutmaßlichen Täter hatten und wie sie mit diesen Informationen umgegangen seien. Faeser stellte fest: „Derzeit sind viele Fragen offen – und bis gestern Abend war das hessische Innenministerium nicht willens, auch nur eine davon zu beantworten. Ich hoffe, dass sich das sehr bald und sehr deutlich ändert.“