Nach Auffassung der SPD-Landtagsfraktion könnte Hessen beim Thema Wolf mindestens fünf Jahre weiter sein. In einer Rede im Landtag erklärte der forst- und jagdpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Heinz Lotz: „Mit ihrer Arbeitsverweigerung beim Thema ‚Wolf‘ hat es Umweltministerin Hinz geschafft, Unfrieden und Verunsicherung bei allen Beteiligten zu schüren – bei den Weidetierhaltern, bei den Naturschützern und bei den Jägern. Und dem Wolf schadet die Untätigkeit des Ministeriums auch.“
Bereits im Dezember 2015 habe die Ministerin auf einer Initiative der SPD hin erklärt, ihr Wolfsmanagement sei ein „lernendes System“, das neue Erkenntnisse einfließen lasse. „Einmal abgesehen davon, dass der aktuelle Wolfsmanagementplan völlig am Thema vorbeigeht, ist noch keine einzige neue Erkenntnis in den vergangenen fünf Jahren in den Plan eingeflossen. Die Umweltministerin Hinz hat den Wolf verpennt. Aber die Untätigkeit rächt sich, denn jetzt, wo der Kittel brennt, ist sie nicht vorbereitet und ist nicht in der Lage, einen Kompromiss mit den Weidetierhaltern zu erarbeiten.“
Nach Ansicht von Lotz gebe es drei wesentliche Reaktionen auf die Rückkehr des Wolfes: „Wir haben die Menschen, die sich vor dem Wolf nicht fürchten. Dann gibt es die Menschen, die sich zwar auf den Wolf freuen, ihn aber fürchten. Und schließlich gibt es diejenigen, die einfach nur Angst vor dem Wolf haben. Wer aber – wie die FDP – eine der Gruppen als ‚Wolfsromantiker‘ abwatscht, hilft in der Sache auch nicht weiter. Würde es einen Wolfsmanagementplan geben, der diesen Namen auch verdient, dann könnten wir alle Interessen berücksichtigen und schützen. Nun erfahren wir schmerzhaft, dass es einen solchen Plan in Hessen nicht gibt“.